Häufig kommt es vor, dass
Aufgrabungen für Leitungsgräben oder die Baugrube den Wurzelbereich
tangieren oder gar in diesen eindringen. In jedem Fall dürfen Abgrabungen
nicht näher als 2,5 m an den Stammfuß herangehen. Der Aushub muss
wurzelschonend per Hand, möglichst im Absaugverfahren, erfolgen. Wurzeln
mit mehr als 2 cm Durchmesser dürfen nicht durchtrennt, kleinere müssen
sauber geschnitten und anschließend mit wachstumsfördernden Mitteln
versehen werden, größere sind mit Wundbehandlungsstoffen zu behandeln.
Freiliegende Wurzeln müssen sofort und andauernd gegen Austrocknung und
Frost geschützt werden. Das kann einerseits durch Verfüllen des Grabens
mit einem Substrat, das die Wurzelneubildung anregt oder durch Abdeckung
mit Ballentuch, Schilfrohr- oder Isoliermatte.
Während Bäume an ihrem natürlichen Standort in der Regel keine zusätzliche
Nährstoffgabe brauchen, können sie auf urbanen Standorten häufig an
Nährstoffmangel leiden. Eine erfolgreiche Düngung wird auf
unterschiedliche Form (flüssig oder trocken) , Art (mineralisch,
organisch, mineralisch-organisch) und Ausbringung (auf den Boden, in den
Boden) erreicht.
Die Bodenbelüftung zielt darauf ab, den Lufthaushalt im Boden, mindestens
für einige Vegetationsperioden, zu erhöhen und zu stabilisieren. Eine
oberflächliche Verdichtung ist mit geeignetem Handgerät wurzelschonend zu
lockern, während für eine Tiefenlockerung Spezialverfahren eingesetzt
werden. Belüftungseinrichtungen werden dort eingesetzt, wo
wachstumseinschränkende Verhältnisse durch Entsiegelung und Bodenlockerung
nicht beheben lassen.